RE:SHAPE

RE:SHAPE ist ein Pilotprojekt mit dem Fokus, Möglichkeiten der Umwandlung von Teppichabfällen in neue Materialien und Produkte zu erlernen und zu erkunden.

Eine zirkuläre Denkweise

Abfall ist eine globale große Herausforderung – auch im Gastgewerbe. Es reicht nicht, den Verbrauch zu senken – weniger schlimm ist immer noch schlecht. Gleichzeitig erlebt die Welt einen Mangel an Ressourcen und die Notwendigkeit und der Wert einer Kreislaufwirtschaft treten ins Bewusstsein der Gesellschaft.

Wir alle stehen vor einer großen Herausforderung – Planer, Zulieferer, Reeder, Werften, Hoteliers und alle anderen Interessengruppen der Baubranche. Wir müssen innovative und technologische Lösungen entwickeln, um unsere „Abfallressourcen“ zurückzugewinnen. Außerdem müssen wir neue Verwendungen dieser „Abfallressourcen“ entdecken. Nicht zuletzt müssen diese Lösungen in Systeme umgesetzt werden, die in den Bauprozessen erfolgreich implementiert werden können. Sei es an Land in der Hotelarchitektur oder im Trockendock bei einem Kreuzfahrtschiff.

Daher kann es überwältigend und fast unmöglich erscheinen, realisierbare Lösungen zu finden.

Wir brauchen jedoch Maßnahmen und Experimente, um neue Wege und Lösungen für den Umgang mit dem Abfallproblem in der Kreuzfahrtbranche und Hotellerie zu finden. Aus diesem Grund haben wir ein Pilotprojekt zur Rücknahme von Teppichabfällen eines Color Line-Kreuzfahrtschiffes initiiert.

Ein laufender Prozess

Wir wissen, dass wir die Herausforderung nicht kurzfristig lösen, sondern mit diesem Start und im laufenden Prozess mit allen Beteiligten Wissen und Erfahrungen sammeln werden.

Bei der Schaffung eines möglichen Ausgangspunkts für die Kreislaufnutzung von Teppichabfällen haben wir uns an manchen Stellen wie Entdecker der Neuzeit gefühlt – auf der Suche nach unberührtem Land. Wir wissen, wo die Reise enden soll, kennen jedoch noch nicht den exakten Weg dorthin.

Unser Zero-Waste-Ideal liegt noch in der Ferne, aber das ist keine Entschuldigung dafür, nichts zu tun. Im Gegenteil, für uns ist es Motivation unsere Energie zu bündeln und zur Anwendung zu bringen.

Die Sicherstellung der materiellen Gesundheit des Originalprodukts ist eine wichtige Grundlage, wenn es um Produktzirkularität geht. Daher besteht Schritt 1, wie auch in der Cradle-to-Cradle-Philosophie vorgesehen, darin, die Gesundheit des Materials sicherzustellen, bevor es in einen Kreislauf eintritt.

Basis unseres Pilotprojektes waren unsere Cradle-to-Cradle-zertifizierten Colortec RE:THINK-Teppiche, bei denen alle Materialien und Stoffe im Vorfeld kartiert und bewertet wurden.

RE:SHAPE – Teppichabfälle in neue Materialien verwandeln

1. Schreddern

Alter Teppich wird zu einem Basisgranulat zerkleinert

2. Kaftieren

Eine Matte aus dem mit Bindefasern vermischten Granulat

3. Drücken

Die Matte wird zu Halbzeugen gepresst

Der Prozess

Genutzte Teppiche aus einer Werft in Dänemark (Vessel im Trockendock) wurden selektiert und von anderen Bodenbelägen getrennt, mit dem Ziel nur die Colortec-Qualitäten weiter im Prozess zu bearbeiten.

Der Prozess der Umwandlung von Teppichabfällen in neue Materialien besteht aus drei oder vier Schritten:

  1. Der Teppich wird mit einer innovativen mechanischen Technologie in sehr feine Fasern zerkleinert
  2. Die Teppichfasern werden mit einer schmelzenden Faser versehen
  3. In einem Erhitzungsprozess werden die Fasern zu Vlies-Filzmatten geformt
  4. Anschließend wird die Densität der Matten je nach Anforderung verändert. Das Resultat sind diverse Materialien, die einer neuen Nutzung zugeführt werden können

Da die Umwandlung von Abfall in neue Materialien nur dann sinnvoll ist, wenn diese Materialien sinnvoll eingesetzt werden, umfasst das Pilotprojekt auch die Entwicklung neuer Produkte.

Bei dem genannten Verfahren sind die Fasern zu kurz, um als neue Teppichfasern verwendet zu werden. Daher lag der Fokus darauf, ein Upcycling zu ermöglichen und weitere Produktinnovationen zu entdecken um so die Herabstufung des Materials zu Dämmstoffen oder ähnlichem zu vermeiden. Wir wollen die Werkstoffe in der Welt der Innenarchitektur halten, damit das Material in neuer Form wieder in Hotels, Resorts und Kreuzfahrtschiffen Einzug halten kann.

Wir haben das Material RE:SHAPE genannt.

Innenarchitekturlösungen

Gemeinsam mit Akteuren aus der Hospitality haben wir unterschiedliche Innenarchitekturlösungen entworfen, von Akustikelementen bis hin zu Kleinmöbeln. Und auch unser Brandbook ist in RE:SHAPE gehüllt.

Wir sind noch nicht am Ziel, haben jedoch einen intensiven Weg hinter uns und setzen unsere Reise fort.

Mit diesem Pilotprojekt wollen wir das Bewusstsein der Hotellerie für die große Herausforderung, vor die uns das globale Abfallproblem stellt, schärfen. Wir hoffen, die Branche zu ermutigen, sich mit dem Problem zu befassen und ihre Kräfte zwischen Interessengruppen und Organisationen zu bündeln, um Lösungen zu finden, die unseren Planeten entlasten.

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